Das Konzept: "unplugged"

Wenn man - wie wir - in den 70er-Jahren die Lautsprecher- und Verstärkertürme von Emmerson, Lake und Palmer bewundert und in den 80er- und 90er-Jahren als Hobbymusiker in den verschiedensten Bands seinen eigenen zentnerschweren Kram auf die Bühnen und wieder heruntergewuchtet hat, gibt es für einen aufgeklärten Gitarristen oder Perkussionisten "mittleren Alters" eigentlich nur drei akzeptable Konzepte:

1. Man schult um zum Solosänger, der sich nur um sein Mikrofon kümmert. Der Haken dabei ist, dass dieser Job bei den meisten Bands schon vergeben ist.

2. Man engagiert gut trainierte Roadies, die die Schwerstarbeit für einen erledigen. Der Haken dabei ist, dass man selten Leute finden, die diesen Job auf Dauer zuverlässig und umsonst erledigen.

3. Man holt die alten Akkustik-Klampfen (zwischenzeitlich durch moderne Akkustik-Gitarren ersetzt worden) aus dem Schrank und beginnt, sich mit "unplugged"-Musik zu beschäftigen.


Das Schöne an der "unplugged"-Musik ist:

1. Man braucht wenig Platz, so dass man auf den kleinsten Bühnen – und zur Not auch ohne Bühne – zurechtkommt. Nach nur ca. 30 Minuten Aufbauzeit kann das Konzert beginnen !

2. Man braucht wenig Lautstärke, so dass man auch Leuten, die Musik als eher störend empfinden, nicht auf den Keks geht.

3. Wenn man will, kann man sogar Wert auf das legen, was textlich rübergebracht werden soll; und die Zuhörer können sogar oftmals verstehen, was gesungen wird.

4. Das man , wie unserem Fall , sitzend und entspannt musizieren kann...in Augenhöhe mit unserem Publikum !

Der Nachteil von "unplugged" ist, dass nicht jedes Rockstück unbedingt dafür geeignet ist:

"Whole lotta love", "Speed King" oder "Paranoid" ohne Verzerrer: vergiss es!

Die idealen "unplugged"-Songs sind aber nicht zwingend Stücke, die bereits für lediglich eine Akkustik-Gitarre und eine Stimme komponiert wurden. Zwar gibt es viele unglaublich gute Bob-Dylan-Songs, aber wenn man daraus ein Konzept für einen eigenen Musik-Stil zu machen versucht, strandet man irgendwo zwischen Johnny Cash und Joan Baez. Viel spannender ist es für uns, in den eigenen alten Plattenarchiven zu graben und zu schauen, welche bekannten oder weniger bekannten Stücke auch in eine "unplugged"-Version verwandelt werden können und dabei ihre Identität behalten oder eine völlig neue, aber ebenso daseinsberechtigte Identität bekommen.

Und so besteht unser Repertoire aus Stücken der letzten 40 Jahre Rock- und Popgeschichte: von den Beatles und Stones bis zu Amos Lee und Alanah Myles. Aber auch eigene Stücke sind im Programm und werden auch zukünftig weiter ausgebaut.

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